„Angesichts der steigenden Ressentiments gegenüber Geflüchtete sind Politik und Zivilgesellschaft gefordert entschlossener und konsequenter gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen.“, erklärt Taner Aksoy, Geschäftsführer des Antidiskriminierungsverbands Federation against Injustice and Racism (FAIR international e.V.), anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni. Aksoy weiter:
„Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk sind gegenwärtig weltweit ca. 65 Millionen Menschen auf der Flucht, wobei ein Teil unter schwersten und menschenunwürdigsten Bedingungen in Richtung Europa fliehen. Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk haben seit 2014 ca. 10.000 Menschen dabei ihr Leben gelassen, davon ca. 3.700 allein im vergangenen Jahr. Das ist ein völlig inakzeptabler Zustand, der nicht mittels einer unmenschlichen Abschottungspolitik gelöst werden kann. Im vergangenen Jahr haben es rund 1,1 Mio. Menschen nach Deutschland geschafft. Das stellt unsere Gesellschaft zweifelsohne vor neuen Herausforderungen. Die politische Antwort darauf, nämlich das Asylpaket II, womit Restriktionen für Schutzsuchende verbunden werden, sind aus menschenrechtlicher Perspektive nicht tragbar. Besorgniserregend ist zudem, dass das Leid von Millionen Menschen von rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen instrumentalisiert- und basierend darauf politische Hetze gegen Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete betrieben wird. Die Folge ist, dass derartige Diffamierungen und Stereotypisierungen, unter dem Deckmantel von vermeintlichen Ängsten ‚besorgter Bürger‘ verpackt und salonfähig gemacht werden. Das Resultat mündet in Angriffe auf geflüchtete Menschen und deren Unterkünfte. Im vergangenen Jahr gab es über 1.000 Attacken auf Geflüchtetenunterkünfte, wovon die allermeisten einen rechtsradikalen Hintergrund hatten. Im Gegensatz zum Jahr 2014 hat sich die Zahl verfünffacht. Dieser alarmierenden Tendenz muss mit aller Entschlossenheit entgegengetreten werden.“
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